Äquivalentbrennweite
Die
Äquivalentbrennweite ist speziell für den Astrofotografen von Bedeutung, da
diese eine Veränderung der eigentlichen Brennweite des Teleskops darstellt.
Hierdurch werden einmal die abgebildete Objektgröße und zum zweiten das Öffnungsverhältnis
verändert.
allgemein
gilt
:
FÄ = Äquivalentbrennweite in [m]
F0 = Brennweite
des Teleskops [m]
G = Vergrößerung [1]
Von
besonderer Bedeutung sind eigentlich drei Fälle wobei :
1.)
Mit einer sog. „Shapley Linse“ oder „focal Reducer“, wird die
baubedingte Brennweite um einen Faktor von ca. 6,3 oder 6,5 verkürzt. Hierdurch
erreicht man ein besseres Öffnungsverhältnis und gewinnt somit an Lichtstärke.
Zudem erreicht man ein größeres Gebiet welches aufgenommen werden kann.
Einsatzgebiet hierfür sind die Aufnahmen von großflächigen
Nebeln wie Nordamerika Nebel oder Andromeda Galaxie
fR = Faktor der Brennweitenreduzierung
[1]
z. B. : focal Reducer f/6,5
bei einem C11 mit F0 = 2.8 m
2.)
Durch die sogenannte Okularprojektion (zwischen Teleskop und Kamera wird ein
Okular eingesteckt) wird die Brennweite im allgemeinen um ein fünf bis
zehnfaches verlängert. Das Öffnungsverhältnis sinkt dadurch aber beträchtlich
wodurch sehr lange Belichtungszeiten in Kauf genommen werden müssen. Da aber
diese Technik im allgemeinen nur für Planeten herangezogen wird, und diese sehr
hell sind, bleiben die Belichtungszeiten aber im Sekundenbereich.
p
= Abstand vom kameraseitigen
Okularende
bis zur Filmebe
[mm]
fOK
= Brennweite Okular [mm]
z.B.
C11 mit F0 = 2,80 m
Abstand Okularende zur
Filmebene p = 71 mm
Okularbrennweite fOK = 9,7 mm
Auffallend ist dass man bei Verwendung des kleinstbrennweitigen
Okulars eine weitere Brennweitenvergrößerung durch die Verlängerung des
Abstandes vom kameraseitigen Okularende bis zur Filmebene bekommt!
3.)
Durch die sogenannte Videoastronomie ist eine Verlängerung der
Brennweite mit Hilfe eines Okulars und dem baubedingten Kameraobjektiv (gilt
genauso bei Fotokameraobjektiven) möglich. Da die Brennweite des Teleskops und
die der Video Kamera fix sind kann (wie bei der Okularprojektion) die Äquivalentbrennweite
mittels verschiedener Okulare eingestellt werden. Diese werden dann ebenfalls
zwischen der Kamera und dem Teleskop eingebaut. Der Effekt ist gleich der
Okularprojektion.
FK = Brennweite Kameraobjektiv
[mm]
fOK =
Brennweite Okular [mm]
z.B. C11 mit F0 = 2,80 m
Kamerabrennweite FK = 50 mm
Okularbrennweite fOK = 9,7 mm
Da
natürlich das Öffnungsverhältnis von der Äquivalentbrennweite abhängt verändern
sich diese wie folgt :
N = Öffnungsverhältnis [1]
FÄ = Äquivalentbrennweite
[m]
D = Durchmesser Teleskopobjektiv
[m]
z.B. bei einem C11 D = 0,280m
Zu 1.)
Zu 2.)
Zu 3.)
Hierbei
gilt folgende Formel:
FÄ = Äquivalentbrennweite [m]
B
= Objektgröße auf dem Negativ oder Dia [mm]
u = Objektdurchmesser am
Himmel in Bogensekunden
[´´]
z.B. : Mond auf Dia mit einer Größe von 20 mm
Mond zum Zeitpunkt der Aufnahme 31,5´ groß oder 1890´´
Wem
das zuviel Theorie ist kann die Äquivalentbrennweiten auch unter
und
die dazugehörigen Belichtungszeiten unter
berechnen lassen.