Der Periodischen Fehler von verschieden Montierungen:

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Was der Strehl beim Spiegel ist der Periodische Fehler bei der Montierung. Kurz und gut desto kleiner der Periodische Fehler (PE) desto besser die Qualität der Monti. Man sollte aber auch berücksichtigen das der PE gleichmäßig verläuft da ansonsten die Möglichkeit des Autoguiden nicht gegeben ist (zu schnelle Sprünge macht keine Computersteuerung mit!). Allgemein kann man sagen:

Wenn eine Monti keine "Sprünge" während des PE und in Summe dieser <10" ist, gehört diese Montierungen zu den Spitzenmontierungen!

Ich möchte hier mal den PE verschiedener Montierungen zeigen, welche bisher durch meine Finger gegangen sind.

 

Messmethode:

Prinzipiell wird ein Stern mittels Webcam und dem Programm K3CCDTOOLS vermessen. 

Download: Messung PE als pdf.


Celestron CI700

ohne PEC            mit PEC

CI700oPEC.gif (75723 Byte)    CI700.gif (71679 Byte)

1 Schneckenumdrehung = 478,69sec


Losmandy G11

(zwei verschiedene Montierungen)

ohne PEC

G11.gif (67798 Byte) wpe3.gif (25478 Byte)

1 Schneckenumdrehung = 239,34sec


Synta H-EQ5

(2 verschiedene Montierungen)

H-EQ5.gif (62217 Byte)    H-EQ5-2.gif (62454 Byte)


Vixen GP-E

GP-E.gif (68837 Byte)

 


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Anleitung zur Vermessung des Periodischen Fehlers PE:

1.Einleitung:

 

Jede Montierung bringt pro Umdrehung der Schnecke auf das Hauptzahnrad einen Nachführfehler mit sich welcher als periodischer Fehler oder englisch Periodic error kurz PE bezeichnet wird

 

Wie der Strehl bei der Optik gilt der Periodische Fehler bei einer Montierung als Maß für dessen Qualität.

 

Diese Aussage ist nur zu einem Teil richtig da es nicht darauf ankommt wie groß der periodische Fehler einer Montierung ist sondern wie dieser zeitlich verläuft!

Der Periodische Fehler sollte pro zeit keinerlei große ruckartigen Sprünge machen da diese kein Autoguider ausgleichen kann, das bedeutet somit, desto gelichmäßiger die Kurve verläuft desto besser die Montierung!

Wenn dann noch der absolute Wert des Periodischen Fehlers minimal ist, besitzt man eine Spitzenmontierung!

 

2.) Durchführung der Messung des Periodischen Fehlers:

 

Hierzu verwende ich eine Webcam Typ Philips ToUcam und das Programm K3CCDTools Version 1.1.7.549

Die Webcam wird an das Teleskop angebracht und der livestream mittels K3CCDTools gestartet. Zuerst gibt man die Daten seines Teleskops z.B. C11 (d=280mm; f=28000mm) bzw. der Webcam ein damit die Messung auch der Realität entspricht.

 

 

Die Webcam wird am Teleskop durch drehen so fixiert, dass die Sterne in Rektaszension waagrecht verlaufen und in Deklination senkrecht. Hierzu kann man bei K3CCDTools das Fadenkreuz als Hilfe benutzen

Hierbei ist es egal ob man einen Stern in der Nähe des Poles oder des Himmelsäquators zur Messung verwendet. Die Sterne ziehen am Himmel in Abhängigkeit Ihrer Deklination pro Zeit die gleichen Winkel zurück. Der Polarstern legt in 12h den gleichen Winkel zurück wie die Gürtelsterne im Orion. Der Unterschied bei beiden Deklinationen ist aber die Güte der Einnordung der Montierung. Das heißt je ungenauer die Montierung eingenordet ist desto schneller wird der Stern das Messfenster verlassen! Somit sollte man bei der Messung auf eine halbwegs gute Einnordung achten!

 

 

 

Nun schaltet man den „Drift Explorer“ an und markiert einen Stern mittels dem „Target“

 

 

Sofort startet das Programm die Driftverläufe von RA (Rektaszension) und DEC (Deklination) auf zu zeichnen. Nun müssen diese aber noch in eine Datenbank geschrieben werden (Log to file) damit man diese später z.B. in Excel auswerten Kann.

 

 

Man sollte nun diese Messung mindestens 10 min laufen lassen damit an sicher eine Umdrehung der Schnecke messtechnisch erfassen kann.

Diese Datei findet man anschließend als Datei : drift0000.log im Verzeichnis von K3CCDTools unter Programme.

 

 

Diese Datei öffnet man nun in Excel und beginnt mit dessen Auswertung:

 

 

 

3.) Auswertung der Messdaten:

 

Die Messdaten müssen nun ausgewertet werden damit man für jede Montierung eine vergleichbare Grafik mit dem Verlauf und dem absoluten Wert des Periodischen Fehlers erhält. Was als erstes auffällt, ist das die Kurve einen Verlauf nach oben bzw. nach unten macht. Um diese Kurve zu „begradigen“ kann man folgende Bearbeitung durchführen:

 

a.)   Man erstellt in der Grafik eine lineare Trendline und lässt sich die passende Gleichung zu dieser ausgeben.

b.)   linke Maustaste in die Datenreihe klicken und dann mit der rechten Maustaste die lineare Trendlinie erstellen.

c.)    Man klickt die Trendlinie doppelt neu mit der linken Maustaste an und lässt sich über „Optionen“ die „Gleichung im Diagramm darstellen“ an

d.)   Diese lineare Gleichung y= mx+b hier ist y= 0,015x+14,251

e.)   Mit dieser Gleichung werden die RA Messwerte bearbeitet und somit begradigt: y= Betrag [RA]-m*Time- Betrag [b]  

      (Bemerkung am Rande: Die Steigung der RA Kurve ohne Begradigung zeigt wieviel die Montierung schneller oder langsamer nachführt als die Erddrehung! Natürlich gilt dies nur wenn zeitgleich die Deklinationsgerade keine Steigung aufweist = exakt eingenordet ist!)

 

 

Mit diese begradigten RA werten kann nun die genaue, begradigte PE Kurve erstellt werden:

Am Beispiel der unten gezeigten Kurve einer H-EQ-5 kann zwar ein sehr großer Periodischer Fehler von ± 25 Bogensekunden erkannt werden aber auch ein relativ gleichmäßiger Verlauf der Kurve. Das bedeutet das jeder Autoguider mit dieser Montierung eine gute Nachführung erzielen wird!

 

 

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