Das Celestron CM1100 im Test (2) 

Umbaumaßnahmen

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Die aufgedeckten Mängel bzw. Kinderkrankheiten des CM1100 wurden im Test ausführlich beschrieben. Da die Montierung und somit das „Herz“ des CM 1100 ja in bester Verfassung ist ging es darum die Peripherie hierzu nun nach meinen Ansprüchen zu optimieren. Die Arbeiten gliedern sich grob in drei Teilbereiche:

 

-- Verbesserung der Sucherhalterung

-- Optimierung des Dreibein

-- Verbesserte elektronische Schaltung und Kabelführung

 

Verbesserung der Sucherhalterung:

 

Der Sucher am C11 (wie auch beim CG11 mit Losmandy Montierung) ist auf den Tubus mit zwei Schrauben aufgesetzt. Das hat zur Folge, das dieser immer an- und abmontiert werden muß da sonst der Tubus nicht in die Transport Box passt. Spätestens wenn man im harten Feldeinsatz bei der Demontage die ersten Schrauben verliert, verliert man auch die Lust an dieser Konzeption der Sucherhalterung. Das größere Problem ist aber, dass die Schrauben (wie alle anderen auch) Zoll Gewinde besitzen und diese nicht so einfach im Baumarkt erhältlich sind!

Lösung des Problems ist entweder das „Quick Release“ von Fa. Baader oder eine Eigenkomposition. Ich entschied mich zur Eigenlösung und lies mir von einem Bekannten eine Art „Nut und Feder“ Halterung drehen, welche schnell auf und abbaubar ist (Bild 1).

Vorteil hierbei ist, das bei der Montage der „Feder in die Nut“ der Sucher fast zu 100% justiert ist.

 

Optimierung des Dreibeins:

 

Das Dreibein hat zwei grundlegende Fehler:

Zum ersten die Gesamthöhe mit ca. 105cm, welches dann mit Montierung und Tubus so hoch wird das Objekte mit Deklinationen <30° für einen Menschen mit 1,70m Größe nur mit Hilfe einer „Bierkiste“ beobachtbar sind.

Zweitens ist das Dreibeinstativ nicht höhenverstellbar, welches für die Astrofotographie tödlich ist. Und das Unterlegen mit Keilen geht drastisch auf die Stabilität!

Also entschied ich mich auf eine Kürzung des Stativs auf 80cm Höhe und einen Einbau einer stabilen Höhenverstellung der Dreibeine, damit die Astrofotografie an jedem Platz gewährleistet ist. Bei den Umbaumaßnahmen habe ich auf zwei Dinge besonderen Wert gelegt:

Die Stabilität des Dreibeins sollte auf jeden Fall nicht verschlechtert werden. Also habe ich beim kürzen der einzelnen Beine darauf geachtet, das der gegenseitige Bodenabstand nicht kleiner wird und damit die Stabilität gewährleistet bleibt. Dies erreicht man dadurch, dass das am Boden befindliche Dreibeinkreuz in der Länge nicht verändert wird.

Die Beobachtungsqualität sollte so gesteigert werden, das diese zukünftig im sitzen mit meinem Astrostuhl Marke „Melker“ von IKEA durchgeführt werden können. Dadurch ergab sich die Höhe von 80cm

 

                                            

Die Höhenverstellung sollte stabil und doch leicht verstellbar sein. Das bedeutet, das bei der Höhenverstellung das Dreibein nicht zum „schlingern“ kommt und nicht schnell waaggerecht einstellbar ist. Diese Vorderrungen wurden über ca. 5cm große Bodenplatten realisiert, welche bei der Höhenverstellung sich nicht mitdrehen und somit am Boden fest stehen. Dieser Effekt wird dadurch erreicht, dass man die kreisrunde Bodenplatte über eine kleine Schraube in das große Gewinde von unten einschraubt und ein wenig Spiel dabei lässt. (Bild 4)

 

Verbesserte elektronische Schaltung und Kabelführung:

 

Schön an den neuen Montierungen oder Teleskopen ist, dass sie mit 12V Gleichstrom angesteuert werden und somit von der elektrischen Steuerung über Taukappenheizung und Fön bis hin zur CCD Kamera alles mit dem guten Saft der 36Ah Autobatterie betrieben werden kann.

Was nervt ist der gewaltige Kabelsalat der dabei entsteht und alles über die Stecker Marke „Zigarettenanzünder“ versorgt. Besonders störend war die zentrale Stromversorgung der Steuerungskonsole an der Montierung. Dieser Stecker musste nur leicht gezogen werden um jegliche Stromversorgung zu den Motoren zu unterbrechen. Diese Verbindung wurde kurzerhand durch eine stabile Steck-Schraubverbindung ersetzt (Bild 6)

 

Mein Wunsch war es eine zentrale, nahegelegene Stromverteilung mit guten Steckverbindungen herzustellen damit der Kabelsalat minimiert wird. Ein Kumpel von mir baute nach meinen Wünschen diese Verteilerbox, welche auf der einen Seite mit der Batterie  verbunden ist und dann über Schnittstellen bis zu fünf Endverbraucher mit Strom versorgen kann. Besonderen Wert wurde auf die Qualität der Steckverbindungen gelegt. Diese stammen aus der Fernsehtechnik und sind gegen jede Taubildung immun. Dieser Schritt ist zwar nicht unbedingt notwendig aber erleichtert ungemein die Freude am beobachten. (Bild 5).

 

An der Montierung und Polsuchereinrichtung wurde nichts geändert da ich mit meiner „speziellen“ Polsuchmethode (s. Test1 CM1100) zu ganz akzeptablen Ergebnissen komme.

 

Resümee:

 

Durch diese Umbaumaßnahmen ist die Beobachtungsqualität und das Handling des Gerätes auf den Level angehoben worden den es normalerweise schon als Standart haben müsste.

 

Trotzdem sollte nochmals die Qualität der mechanischen Verarbeitung der Montierung hervorgehoben werden welche Sie als gute Wahl zu den Montierungen seiner Klasse macht. Sie besitzt z.B. gegenüber der G11von Losmandy Bronze Schneckenräder und komplett ausgestattete Edelstahl und Aluminium Bauteile zudem einen zusätzlichen Feinantrieb beider Achsen mit der Hand.

 

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